Die Biographie des Malers

Rudolf Raimund Ballabene wurde am 19. Februar 1890 in Zurndorf, Burgenland, damals noch Ungarn, geboren. Sein Vater war Chemiker und leitender Direktor der dortigen Dynamit-Nobel- Fabrik. Hier während seiner Kindheit entstand die tiefe Liebe und Verwurzelung mit der durchsonnten Weiträumigkeit und den schlichten und dennoch abwechslungsreichen Dorfidyllen des Burgenlandes.

Nachdem sein Vater in die Dynamit-Nobel-Fabrik nach Zamky versetzt wurde, wechselte der damals Zehnjährige einige Internate, bis seine Eltern abermals übersiedelten, diesmal nach Prag.

Dort, an der Hochschule in Prag inskribierte R.R.Ballabene Germanistik und Philosophie, um sich als Journalist auszubilden, denn sein Vater verbot ihm den Künstlerberuf. Neben dem Studium widmete er sich der Schauspielkunst, was vom Vater offenbar eher toleriert wurde als das Malen. 1913 gehörte er zum Ensemble des Königlich Deutschen Landestheaters in Prag, in welchem er kleinere Rollen spielte.

Das Leben von R.R.Ballabene änderte sich mit dem ersten Weltkrieg. Er trat als Offiziersanwärter in die Armee ein und kämpfte dann an der italienischen Front. Wegen seiner Tapferkeit wurde er mehrfach ausgezeichnet.

Als der Krieg zu Ende war und die Monarchie in Trümmern lag, versuchte Ballabene nach seinen Vorstellungen am Wiederaufbau zu arbeiten und schlug die politische Laufbahn ein. Es war ein kurzes Intermezzo, von dem er sich später distanzierte und zu keinem Gespräch darüber zu bewegen war. Zusätzlich zu den Enttäuschungen brachte es ihm nach einem Umsturz das Gefängnis ein, aus dem er erst nach Jahren, auf Fürsprache kirchlicher Autoritäten, frei kam.

R.R.Ballabene widmete sich zunächst wieder dem Theater, in erster Linie aus Liebe hierzu; seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Journalist.Am 16. Mai 1928 heiratete er Elvira Wassermann, die sich Zeit seines Lebens als Managerin seiner Bilder betätigte. Nach seiner Heirat widmete er sich ganz der Malerei. ,Ungewöhnlich schnell erwarb er sich einen guten Ruf als Landschafter, als Maler von Prager Motiven und von überaus wirkungsvollen Blumenstücken sowie von Pferdebildern."

Die künstlerische Laufbahn Ballabenes, der sich als Maler in Prag bereits einen geachteten Namen erworben hatte, geriet während des zweiten Weltkrieges in Schwierigkeiten: 1941 erlitt der Maler den Verlust all seiner Bilder durch Konfiszierung, gerade zu dem Zeitpunkt, als diese für eine Ausstellung vorbereitet waren. Am 15.Sept.1943 erfolgte das Verbot der künstlerischen Berufsausübung.

Nach dem Krieg war das Leben in Wien keineswegs einfach, wenngleich auch der Druck der Verfolgung wegfiel. Trotz all der Schwierigkeiten gelang es Ballabene, durch seine Kunst das Auskommen zu finden; hinzu kam auch Unterstützung von Seiten des Burgenlandes, das seinen Sohn nicht vergaß. Er seinerseits entfaltete eine volle Liebe für sein Heimatland und bevorzugte dessen Motive.

Bei allen finanziellen Schwierigkeiten mangelte es dem Maler nicht an Anerkennung. Es erfolgten mehrere Ausstellungen; die erste bereits am 24. März 1946 durch die Gemeinde Wien. Ab Mitte der Fünfzigerjahre waren genügend Sammler im In- und Ausland, um dem Künstler ein bescheidenes und sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Die folgenden Jahre waren reich an Schaffenskraft und die Bilder gewannen zunehmend an Reife.

In den letzten Jahren des Künstlers akkumulierte sich die visionär-halluzinative Schaukraft des Malers, so daß äußere Welt und innere Welt sich teilweise vermischten.

Am 22. August 1968 verstarb der Künstler.

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